Man kann nur erahnen, wie viel Arbeit es gewesen sein muss, den historischen Gewölbekeller des Schlosses aus dem blanken Fels zu schlagen. Der Aufwand dieser Arbeiten lässt sich anhand der Kratzspuren der historischen Werkzeuge an der Südwand noch gut nachvollziehen. Das Gewölbe und die drei Hauptsäulen wurden nach dem Abtragen des Gesteins direkt auf den Fels gemauert und so tragen sie das Schloss bis heute.
Zugänglich ist der Gewölbekeller über zwei Eingänge an der Nordseite des Raumes. Die Tür, die auf dem Bild an der Westseite des Kellers lehnt, gehört ursprünglich zu einem der beiden Zugänge und soll nach einer Aufbereitung wieder eingesetzt werden.
Bemerkenswert sind auch die Rinnen im Boden, die in kleine Becken münden, in denen früher Regenwasser als Trinkwasser gesammelt wurde. Der Felsboden eignete sich dafür ideal, hatte das Wasser doch kaum eine Möglichkeit, im Boden zu versickern. Überschüssiges Wasser konnte abgeschöpft und durch die kleine Öffnung in der Ostwand ausgegossen werden.
Die Ketten entlang der Südwand lassen zudem Raum für Spekulationen, für was der Keller früher noch genutzt wurde. Belegt ist jedenfalls die Einkerkerung von 24 Korbacher Kauf- und Edelleuten durch Graf Heinrich VI., „den Eisernen“. Dieser ritt am 10. März 1366 mit 300 Bewaffneten in Korbach ein, weil sich die Stadt größere Freiheiten gegenüber dem Grafenhaus herausnehmen wollte und nahm die angesehensten Bürger der Stadt als Geiseln mit in den Keller des Schlosses Landau.
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